Zwischen Großstadt und Dschungel
Wir fühlten uns alle etwas unvorbereitet und fast fehl am Platz, als nach Tagen auf See die Wolkenkratzer von Salvador de Bahia am Horizont auftauchten. Statt frischen Wind und wogenden Wellen schlug uns der Geruch der Großstadt entgegen. Während der neuere Teil der Stadt durch geschäftiges Treiben geprägt ist, zeigt sich die höher gelegene Altstadt in einem anderen Licht. Für 0,15 Brasilianische Real wird man mit dem Aufzug scheinbar in eine andere Zeit befördert. Neben der Aussicht aufs Meer bestaunten wir die restaurierten Gebäude im Kolonialstil, darunter zahlreiche Kirchen. Der Einfluss der afrikanischen Kultur mit Musik und bunten Farben war kaum zu übersehen.
Da wir dem Zeitplan etwas voraus waren, ließ Heinz uns noch einmal die Leinen losmachen, um uns das Leben in Brasilien in seiner ursprünglichen Form zu zeigen. Wir segelten den Rio Paraguacu hinauf in den Dschungel. Dort ankerten wir im Fluss und erkundeten ein kleines Dorf, das im stillen Kontrast zur anderen Seite der Bucht steht. Die Menschen hier leben einfach. Niemand spricht Englisch, aber wir verständigten uns mit Lächeln und Gesten. Exotische Vogelstimmen mischten sich mit dem Blubbern der kleinen Motoren, die die Saveiros, kleine Frachtsegler, auf ihrer Reise flussaufwärts unterstützen. Nach einer ruhigen Nacht vor Anker machen wir uns nun auf den Rückweg.
Mareike S.
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